Die Idee, eine Dokumentation über die Geschichte der Gruppe seit ihrer Entstehung im Jahre 1977 zu verfassen, liegt schon einige Jahre zurück. Diese Dokumentation, als Katalog oder als Buch, sollte schon zu unserem 30-jährigen Jubiläum herausgebracht werden. So der gemeinsame Tenor in der Gruppe. Vor ca. 5 Jahren wurde versucht, eine Studentin oder einen Studenten der Kunstgeschichte mit dieser Aufgabe zu betrauen. Es kam auch zu einem Kontakt mit einer Studentin, die uns von Werner Fenz vermittelt wurde. Diese nahm auch einiges an Unterlagen aus unserem Archiv an sich, ob sie allerdings ernsthaft zu arbeiten begann, entzieht sich unserer Kenntnis. Nach einigen Monaten bekamen wir jedenfalls eine Absage.
Den ersten und entscheidenden setzte dann Luise Kloos, die eine Homepage mit möglichst lückenlosem Inhalt erstellte. Inhalt und Struktur dieser Homepage bildeten die wesentliche Basis für die Entstehung der Publikation. Im Jahr 2011 wurde ich mit der Aufgabe betraut, das Buch über 35 Jahre Gruppe 77 zu gestalten und mit entsprechendem Inhalt zu füllen. Mit im redaktionellen Team waren Siegfried Amtmann, Luise Kloos, Erika Lojen, Alois Neuhold und Wolfgang Rahs.
Unser gemeinsames Ziel war das Erscheinen des Buches im Jubiläumsjahr 2012. Um einen Beitrag in Form von Texten wurden Erwin Fiala, Herbert Nichols-Schweiger, Peter Pakesch und Walter Titz gebeten. Über das Grundkonzept und den Inhalt des Buches waren wir uns rasch einig. Dass dieses Buch nicht sämtliche Daten und Ereignisse aus 35 Jahren beinhalten kann, und womöglich das eine oder andere wichtige Statement oder Ereignis fehlen würde, war uns auch klar. Wichtig war, dass die wesentlichen Leistungen der Gruppe, wie die Gruppenprojekte, „Kunst auf Zeit“, die Vielzahl an Ausstellungsprojekten und die Arbeit der Gruppenmitglieder selbst gut dokumentiert werden sollten.
Was anfangs relativ einfach aussah, entwickelte sich im Laufe der Arbeit zu einer Sisyphos-Arbeit. Ich weiß, dass dieser Begriff oftmals etwas leichtfertig seine Verwendung findet, aber in diesem Fall finde ich ihn angebracht. Der Grund lag darin, dass es kein chronologisch geordnetes Archiv gab und ich immer wieder Daten im Nachhinein korrigieren musste, ich immer wieder auf neue, zum Teil schon vergessene Informationen stieß, die ich nachträglich einfließen lassen musste. Um besser voran zu kommen, beschloss ich daher die Arbeit am Buch zu unterbrechen und unser gesamtes Archiv, das im Wesentlichen aus Ablagen der jeweiligen Präsidenten und Präsidentinnen bestand, chronologisch zu ordnen.
Letztlich nahm diese Arbeit insgesamt zumindest ebensoviel Zeit in Anspruch wie das Verfassen des Buches selbst. Die Eingabe und sorgsame Überarbeitung der historischen Texte zu den vielen Projekten, die Koordination der einzelnen Beiträge von AutorInnen, KünstlerInnen sowie Übersetzungen, die Suche nach fehlenden Fotos in den individuellen Archiven, die Zusammenarbeit mit Druckerei und Verlag und schließlich die aufwendige Korrekturphase beanspruchte viel Zeit, organisatorisches Geschick und Geduld von Luise Kloos. Aber die Arbeit hat sich gelohnt. Zu sehen ist das Ergebnis in einem 344 Seiten umfassenden, reich bebilderten Buch, das leider etwas verspätet, im Sommer 2013 zur Eröffnung unseres Gruppenprojekts „one two EXTENDED“ in der Sammlung Wolf, Gleisdorf und anschließend im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz präsentiert wurde.
Herzlichen Dank an die Autoren Siegfried Amtmann, Erwin Fiala, Luise Kloos, Alois Neuhold, Herbert Nichols-Schweiger, Peter Pakesch und Walter Titz, an die KünstlerInnen der Gruppe für die Beigabe von Fotos und Texten, an Erich Wolf für die finanzielle Unterstützung sowie an den Verlag edition keiper.
Das Buch ist im Verlag edition keiper (www.editionkeiper.at), unter www.gruppe77.at oder direkt bei Erwin Lackner, Packerstraße 49, 8561 Söding, T. 0664 410 63 74 zu beziehen.
Erwin Lackner
