Malerei

Oleksandr Dmytrenko

Für meine Arbeit beziehe ich mich auf die in der Ukraine gepflegte Tradition: Das ist kein Zufall, denn zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Künstler wie Wassiliy Kandinsky, Kazimir Malevich, Vladimir Tatlin, Boris Kosarev und andere aktiv und präsentierten ihre sogenannte non-figurative Kunst in den ukrainischen Städten Kharkov, Kyiv, Odessa zwischen 1909 und 1911. Im Hinblick auf diese historische Präsenz war meine Entscheidung für abstraktes Gestalten vorbestimmt und ist wohl verständlich. Wenn sie so wollen, war ich bis zu einem bestimmten Punkt „verdammt“ mich als ukrainischer Künstler in abstrakter Kunst zu engagieren, die mich ohnehin vollständig fasziniert und besetzt, denn es gibt keine Ähnlichkeit mit figurativen Bildern und Analogien mit Objekten der wirklichen Welt. Allein die Farbe auf der Oberfläche der Leinwand und die Beschaffenheit der gewählten Form (fast nur rechteckig, quadratisch und nie rund, oval oder drei- und mehreckig). Die experimentelle und doch avantgardistische Komponente blieb erhalten, vielleicht, nur in diesem Fall unreguliert oder stabil methodisch entwickelt aus der Nacktheit der Farbe. Schließlich ist Farbe in ihrer Natur weich und sehr angenehm und daher ist die Konstruktion einer Farbkomposition immer ein riskantes Geschäft, und daher kann der Betrachter in meiner Arbeit manchmal grafische Intonationen entdecken. Dies ist aus meiner Sicht eine Manifestation der Schwäche und eine Flucht vor der Malerei in ihrer reinsten Form durch die Präsenz des Grafischen, ich meine die Gegenwart einer Linie in einigen meiner Arbeiten. Daher halte ich mein Experiment nicht für abgeschlossen, es setzt sich fort, obwohl diese Experimente keine Avantgarde darstellen, aber demselben künstlerischen Auftrag folgen, der sich im Kern schon bestehender bildnerischer Traditionen ereignet.
Ich freue mich, meine Arbeit im Kunstraum der Gruppe 77 zu zeigen, einer sehr wohlgesonnenen Gruppe österreichischer Künstler*innen, denen ich mich verwandt fühle in der Zuwendung zu ihren Schaffensprozessen.
Oleksandr Dmytrenko

Eröffnung: Samstag 14. Jänner 2023 um 11:00 Uhr im PLÜ23
Begrüßung: Aurelia Meinhart, Präsidentin
Einführung: Josef Fürpaß
Ausstellungsdauer: 14. Jänner bis 4. Februar 2023

im Kunstraum der Gruppe 77, PLÜ23
Plüddemanngasse 23, 8010 Graz

Öffnungszeiten:
bis 4. Februar 2023, jeweils Mittwoch - Freitag 16.00 bis 19.00 Uhr; Samstag 11.00 bis 13.00 Uhr
darüberhinaus mittels telefonischer Vereinbarung (0664 - 55 32 390)

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